TAGEBUCH

Die Stolpersteine für die Familie Friedmann wurden am 16. Februar 2022 in der Lutherstraße 17 verlegt.
Die Stolpersteine für die Familie Friedmann wurden am 16. Februar 2022 in der Lutherstraße 17 verlegt.

RÜCKSCHAU: STOLPERSTEINE FÜR FAMILIE FRIEDMANN

Die Stolpersteine für die Familie Friedmann wurden am 16. Februar 2022 in der Lutherstraße 17 verlegt. Isak Leib Friedmann, auch „Fritz Friedmann“ genannt, wurde am 24 August 1881 in Krakau geboren. Seine Eltern waren Israel Majer Friedmann (geb.1856) und Sara Friedmann geb. Schwartz.

Fritz Friedmann heiratete 1920 Gertrud Katzenstein. Das Aufgebot wurde am 19.Februar 1920 bestellt und die Hochzeit fand am 18. März 1920 statt. Gertrud Katzenstein war die Tochter von des Eisleber Viehhändlers Moritz Katzenstein und seiner Frau Emma geb. Heilbrun. Sie ist die einzige Überlebende der Shoa in ihrer Familie gewesen.

Das Geschäft und das Haus wurden 1938 arisiert, und die Friedmanns flüchteten nach Shanghai, wo Ffritz Friedmann am 30. 10. 1942 starb. Seine Tochter Erni verstarb ebenfalls in Shanghai, am 24.08.1943. 

Beide sind in Shanghai begraben. Die vier jüdischen Friedhöfe wurden in der Kulturrevolution beseitigt und die Grabsteine missbräulich für Befestigungen u.ä. Dingen benutzt. Sie sind zum größtenteil nicht mehr vorhanden. Eine Gruppe israelischer und amerikanischer Forscher haben teilweise wieder Grabsteine geborgen. Es gibt nur Spuren aus der Shanghaier-Länder Todesliste, in der Vater Friedmann und seine Tochter Emmi verzeichnet sind. Gertrud Friedmann wanderte am 14.10.1947 nach San Francisco aus. Sie starb Anfang der 50er Jahre dort.

Das Haus wurde nach dem Krieg verstaatlicht, nach der Wende restituiert und 2002 an die Lutherstiftung verkauft. Heute ust es Teil des Museums Luther Geburtshaus.

Herr Gunter Demnig hat persönlich die Stolpersteine für Familie Friedmann gesetzt.

Zahlreiche Bürger, Mitglieder des Vereins und Jugendliche haben ihr Interesse gezeigt und nahmen an der Veranstaltung teil. So waren die Jugendlichen aus Sangerhausen

Anwesend und Jugendliche aus Eisleben anwesend.

Zwei Schülerinnen des M.-Luther-Gymnasiums, Saskia und Lilli verlasen das Memorandum.

Anschließend erzählte der Initiator vom Beginn und den Ergebnissen des der Stolpersteinaktion. Es sollen bald ca. 90 000 Steine in Europa gesetzt worden sein.

 

 

 

Rüdiger Seidel