TAGEBUCH

Als wir nach Helfta gekommen sind, um die Wiege unserer Familie zu finden , haben wir die Personen getroffen, die aktiv daran arbeiten, die Symbole der deutsch jüdischen Zusammenarbeit der Region zu rekonstruieren. Viel Erfolg und Bravo für diese Bemühungen der Gedächtnisarbeit.

RÜCKBLICK: SPENDE VON HERRN YVON HELFT

Liebe Freunde,


Im vergangenen Jahr hatte Herr Yvon Helft aus Paris unsere Synagoge besucht und sich auch sehr freundlich in unser Gästebuch eingetragen. Nun ist er auf unsere Bitte um Unterstützung auf unserer Homepage aufmerksam geworden und hat unserem Verein 500,- Euro gespendet. Diese Spende hilft uns nicht nur wieder ein Stückchen weiter, sondern sie ist auch eine besondere Wertschätzung für unsere Arbeit.

 

Herr Helft schrieb uns:

„Dear Mr.Seidel,
I’m Yvon Helft from Paris and I suppose that you’ll remain my visit last year. I hope that you’re well and continue doing your wonderful work for the Jewish memory and the old Synagogue in Eisleben which I’ve visited with you in 2018.
I’m pleased to inform that I’ve made a gift of 500€ for the restoration of the Synagogue. The money will arrive on the Foerderverein Eisleber Synagoge e.V.account next week.
I wish you a good summer.
Regards
Yvon Helft“

 

Herr Helft ist ein Nachfahre aus der ehemaligen jüdischen Gemeinde zu Helfta, von der er den Familiennamen hat. Von der Geschichte der Juden in Helfta ist nur sehr wenig bekannt. In den Mansfelder Heimatblättern von 1926 heißt es:

 

„Aus dem Helftaer Kirchenbuche
Das Geiersche Haus hat den Namen Judentempel gehabt. Der Acker von Heinrich Emmrich und Karl Herold sind früher Judenbegräbnisplatz gewesen. An einem Hause auf dem Federmarkt soll noch ein Stein sein, der auf eine Judensynagoge hindeutet.
Helfta, in ältester Zeit bedeutender als Eisleben und ein Marktflecken, besaß früher tatsächlich eine starke Judenkolonie. Näheres ist nicht festzustellen. Bekannt ist aber, dass Dr. Martin Luther in einer seiner Tischreden die Helftaer Juden unrühmlich erwähnt. Auch berichtet noch eine Sage vom Judentempel in Helfta […]. Grabsteine mit hebräischen Schriftzeichen sind um die Mitte des vorigen Jahrhunderts hinter dem Heroldschen und Röthlingschen Gehöfte gefunden worden.“

 

Mit der Judenaustreibung von 1547 durch den Grafen von Mansfeld werden wohl auch die Juden aus Helfta ausgewandert sein. Im Verzeichnis der Leipziger Messgäste, also der Messebesucher, werden für das Jahr 1694 wieder einige Juden aus Helfta, und übrigens auch aus Hettstedt, genannt. Im 19. und 20. Jahrhundert gab es in Bleicherode eine Familie Helft, die dort eine Tuchweberei betrieb. Daher kam auch Karl Helft, der in die Kaufmannsfamilie Crohn einheiratete, die auch auf dem Markt in Eisleben ein Kaufhaus besaß. Sein Sohn Raphael hat uns 2016 in Eisleben besucht.

 

Tatsächlich gibt es heute einige Juden mit dem Namen Helft, die sich von dem Ort Helfta ableiten.

 

Herzlichen Dank an Herrn Helft

 

Rüdiger Seidel
Vorsitzender

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