TAGEBUCH

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LESERBRIEF: ZUM ARTIKEL „WOBAU TRENNT SICH VON SYNAGOGE“

Sehr geehrte Redaktion,

 

in der Ausgabe vom 13.5.2009 berichteten Sie über die ungewisse Situation des ehemaligen Eisleber Synagogengebäudes („Wobau trennt sich von Synagoge“ von Jörg Müller). Vor einiger Zeit konnte ich mich selbst davon überzeugen, mit welch großartigem Engagement der Förderverein Synagoge Eisleben sich um Rettung und Restaurierung des Gebäudes bemüht. Natürlich wird dies der Verein allein nicht bewältigen können.

 

Es gibt in Sachsen-Anhalt nur noch wenige ehemalige Synagogengebäude. Die meisten Synagogen wurden im Novemberpogrom 1938 zerstört. Was heute noch steht, müßte allen Beteiligten sehr am Herzen liegen. Gerade auch den kommunalen Behörden. Auch in Eisleben ist mit diesem Gebäude ein langes Kapitel der wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen Stadtgeschichte verknüpft. Es geht hier um Geschichtsbewusstsein und um ein wichtiges Kulturgut und Symbol. Nicht zuletzt geht es um ehrenamtliches Engagement von Bürgern, das nicht rückwärts gewandt ist, sondern über die Zukunft der Stadt, gerade auch die touristische Zukunft, nachdenkt. Vertreter der Kommune sollten hier längerfristig und komplexer denken und das Problem nicht in die Schublade „Wirtschaftlichkeit“ oder „Finanznot“ stecken. Es würde mich also freuen, wenn die Stadt auch weiterhin Verantwortung übernimmt und den Förderverein mit dem Problem nicht allein lässt.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bernd Ulbrich

Halle

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