TAGEBUCH

Gestern fand eine Diskussion zwischen dem Förderverein und der Wohnungsbaugesellschaft statt. Dazu hatten wir unsere Oberbürgermeisterin, Frau Fischer, gebeten.

RÜCKBLICK: GESPRÄCH MIT STADT UND WOBAU

Vor kurzem haben wir über den Brief der Wohnungsbaugesellschaft an den Förderverein berichtet, in dem in ultimativer Form die Zusammenarbeit aufgekündigt wird. Auf Vorschlag des Vereins hatten wir daraufhin den derzeitigen Geschäftsführer der Wobau und Autor dieses Briefes, Herrn Marc Reichardt, zu einem Gespräch gebeten. An die Oberbürgermeisterin hatten wir uns mit der Bitte um eine Aussprache gewendet. Beide sind zu der außerordentlichen Vereinssitzung am 11. Mai 2009 erschienen. Dazu kamen auch Frau Angelika Klein, MdL und Mitglied des Vereines, der Vorsitzende der liberalen jüdischen Gemeinde in Halle Herr Sommer, Jörg Müller, Redakteur der Mitteldeutschen Zeitung, und viele andere.


Es stellte sich sehr schnell heraus, dass die um Hilfe herbei gebetene Bürgermeisterin eigentlich zur Unterstützung der Wobau gekommen war. Über die historische Verantwortung oder die gemeinschaftliche Aufgabe, eines der letzten Denkmäler der jüdischen Kultur zu retten, sagte sie nicht viel. Es wurden die unterschiedlichen Positionen dargestellt und die Mitglieder des Vereins haben nicht verstanden, warum die Stadt Eisleben die Verantwortung ablehnt. Oder es kam nicht deutlich genug bei den Anwesenden an.


Über die Leistungen des Fördervereins in der Zusammenarbeit mit der Stadt wurde auch nichts gesagt. Der Verein wurde als ein Grüppchen von Sonderlingen dargestellt, deren Mitglieder doch mit ihrem Privatvermögen für ihre kleine Liebelei einstehen sollen. Stattdessen wurde von der Wirtschaftlichkeit gesprochen, da die ehemalige Synagoge keine Einnahmen bringe.

Am Ende kam es aber doch zu einem konstruktiven Vorschlag. Herr Reichardt bot an, „ein Paket mit den bereits bewilligten Lotto-Toto-Mitteln zu schnüren, um die schlimmsten Baumängel zu beseitigen“. Anschließend kann der Verein vielleicht die Übernahme wagen.


Die Mitglieder des Vereins waren sehr skeptisch. Viele halten es nicht für verantwortbar, die Stadt so einfach aus ihrer Pflicht zu entlassen. Vielleicht gelingt eine Übereinkunft, damit die Zielstellung, die Bewahrung des kulturellen Erbes in unserer Region Erfolg hat.


Der Verein hat sich Bedenkzeit ausgebeten.


Sebastian Funk und Rüdiger Seidel


Der Text wurde am 02.07.2009 geändert.


Den Zeitungsartikel hierzu finden sie hier: Mitteldeutsche Zeitung vom 13.05.2009