Sehr geehrte Damen und Herren,
Der Förderverein Eisleber Synagoge hat sich in diesem Jahr eine besondere Ausstellung geholt, eine, die eine gesellschaftliche Botschaft übermittelt, eine, die Brücken baut zwischen den verschiedenen Generationen und eine, die Geld gekostet hat, wo wir uns bei den finanziellen Helfern bedanken, das war die Landeszentrale für Politische Bildung, das Lokale Aktions- Bündnis Mansfeld Südharz und die Rosa- Luxemburg- Stiftung Sachsen- Anhalts.
Die Ausstellung ist von dem Anne- Frank- Zentrum in Berlin ausgeliehen und das Schicksal des jüdischen Mädchens Anne Frank wird beschrieben im Kontext seiner historischen Zusammenhänge.
Seit der Erstveröffentlichung der Tagebücher 1947 haben Millionen Menschen auf der ganzen Welt Anteil am Schicksal genommen. Dadurch haben die Leser ein eindringliches Bild von dem singulären Prozess der Judenverfolgung erhalten. Wie war es während Anne im Versteck war, Angst vor der Entdeckung, Freude über die Frühlingsknospen des Baumes auf dem Hof oder Ablenkung durch die Wand in ihrem Zimmer mit Postkarten und Filmstars dieser Zeit. Annes Schicksal steht letztlich für die Millionen Opfer, die die deutsche Maschinerie des Todes gefordert hat.
Uns ist noch im Gedächtnis der Ort Pretzin, wo im Sommer 2006 u.a. das Tagebuch von Anne Frank verbrannt worden ist und eben öffentlich. Fängt es wieder an, mit dem Bücher verbrennen? Heinrich Heine hat bereits 1820 ausgesprochen, wie der Zusammenhang ist, in dem er sagte: „Das war ein Vorspiel nur. Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“ Es gibt immer noch und immer wieder Formen des Antisemitismus in Deutschland, die solche besonderen Ereignisse erzeugen. Es gibt Menschen, die sich in Organisationen und Parteien zusammen finden, die auf ihre Fahnen diese rassistischen Ziele ernsthaft verfolgen und aus der Geschichte in Deutschland und Europa nichts gelernt haben.
Dagegen wendet sich auch diese Ausstellung. Sie tritt für Toleranz, für die Gleichheit der Menschen ein und sie offenbart wahre Menschlichkeit.
In diesem Sinne soll die Ausstellung viele Besucher haben und helfen auf dem Wege einer friedfertigen Zukunft zu gehen.
Ich danke Ihnen.
Rüdiger Seidel