Am vergangenen Wochenende kam die Familie Weinzweig aus Hamburg nach Eisleben. Die Familie Weinzweig sind Nachfahren des jüdischen Kaufmanns Ludwig (Louis) Weinzweig, der 1779 in Neuhaldensleben geboren wurde und etwa 1813 nach Eisleben kam. Seine neun Kinder wurden in Eisleben geboren. Die Familie war eine Händlerfamilie und handelte mit gebrauchten Sachen, bis sie sich dann als Textilhändler in Eisleben niederließen.
Die Familie Weinzweig stammt von sephardischen Juden ab, die sich in Holland und dem Elsass angesiedelt hatten. Der Sohn Hermann gründete ebenfalls eine Familie in Eisleben und von dieser Entwicklung sind auch die Weinzweigs aus Hamburg beeinflusst. Denn der Großvater von Dieter Weinzweig war Robert Weinzweig.
Zusammen besuchten wird den Gottesdienst zum Gedenken an die Pogromnacht in der Andreaskirche. Auch Pfarrer Schwenke und der Diakon Malina von der Katholischen Kirche in Eisleben waren dabei. Frau Weinzweig hielt eine kurze Ansprache und sprach über die Beziehungen ihrer Familie nach Eisleben. Sie erwähnte, dass die Familie bereits das zweite Mal in Eisleben ist. 2005 waren Herr und Frau Weinzweig bereits in Eisleben und haben den Kontakt zum Verein immer bewahrt. Auch die Unterstützung des Vereins, durch eine zweimalige Spendenunterstützung durch die Shell-Stiftung war auf ihre Initiative erfolgt und hat den Verein sehr gut geholfen, weiter an der Wiederherstellung zu arbeiten. Zwei mal 4000,- € wurden so dem Verein überwiesen, und wir haben die Elektrik und den Thoraschrein, sowie ein Fenster davon bezahlt.
Am Freitag, den hat uns Frau Kettner eingeladen, in die St Annenkirche zu kommen und die neu hergestellten Mönchszellen zu besichtigen. Am Nachmittag haben wir uns in der Synagoge getroffen und die Ausstellung „Luthers langer Schatten im mitteldeutschen Raum“ angeschaut und Familie Weinzweig war sich einig, dass sich schon viel getan hat seit 2005. Am Abend haben wir uns im Hotel zum Grafen getroffen und haben miteinander über Gott, die Welt und unsere Zusammenarbeit gesprochen. Zu dieser Gelegenheit sind auch beide Weinzweigs, Herr Dieter und Frau Hannelore zu Ehrenmitgliedern des Synagogenvereins ernannt worden.
Am kommenden Tag ist Familie Weinzweig wieder nach Hause, nach Hamburg, gefahren. Zum Abschied haben wir uns versichert, dass die Beziehungen gehalten und weiter vertieft werden sollen. Der Kontakt bleibt also in der Zukunft bestehen.
Vielen Dank
Rüdiger Seidel
P.S.: Liebe Familie Weinzweig,
noch einmal herzlichen Dank für Ihre Unterstützung und Hilfe. Wir werden es nie vergessen. Lieber Herr Weinzweig, Ihnen alles Gute für Ihre Genesung!