In der Nacht vom 9. zum 10. März wurde die Fassade der ehemaligen Synagoge mit nationalsozialistischen Symbolen beschmiert. Im gleichen Zeitraum wurden auch die drei Stolpersteine am Markt 39 erneut mit schwarzer Farbe besprüht. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Um Hinweise wird gebeten.
Die drei Stolpersteine erinnern an die Eisleber Familie Königsberger, die 1942 durch die Nationalsozialisten im Konzentrationslager Sobibor ermordet wurden. Marietta Königsberger war erst sechzehn Jahre alt.
Je mehr man sich mit der Geschichte der Judenverfolgung im Nationalsozialismus mit den entsetzlichen Gräueltaten beschäftigt, umso schwerer fällt es, die zeitgenössischen Erscheinungen der sogenannten Neonazis mit den angemessene Worten zu verurteilen. Die Verherrlichung dieser zutiefst inhumanen und barbarischen Ideologie nach den vielen Millionen Opfern ist zu abwegig.
Viel schlimmer als die Tat selbst trifft uns die Scham dafür, dass so etwas in unserer Bürgerschaft, in unserer kleinen Stadt passiert.
Sebastian Funk
