TAGEBUCH

Frau Silvia Schmidt, MdB. für die SPD, hat sich die Zeit genommen und die Synagoge in Eisleben besucht. Ihre Absicht war es das Engagement des Vereins kennen zu lernen und Mitglied des Vereins zu werden. Herzlich Willkommen!

SILVIA SCHMIDT (MDB) IST MITGLIED DES VEREINS

Liebe Mitglieder des Fördervereins Eisleber Synagoge,


seit vielen Jahren verfolge ich mit großer Aufmerksamkeit Ihre Bemühungen sowohl zur baulichen Wiederherstellung der Eisleber Synagoge in der Lutherstraße 25 wie auch Ihr bewundernswertes Engagement zur Erinnerung an jüdische Kultur und Religion in der Lutherstadt Eisleben. Mit meiner Mitgliedschaft möchte ich Sie aktiv in Ihrer, vor allem auch gesellschaftspolitisch, wichtigen Arbeit unterstützen. Setzen Sie doch mit Ihrer Arbeit ein deutlich sichtbares Zeichen gegen das Vergessen, gegen Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und Gewalt. Die im aktuellen Verfassungsschutz-Bericht dokumentierte Zunahme rechtsextremer Gewalttaten (im Vergleich zu 2007 um 6,3 Prozent – die der rechten Straftaten insgesamt sogar um 15,8 Prozent) zeigt auf, wie wichtig das Erinnern und die Auseinandersetzung mit dem braunen Ungeist leider auch heute noch ist. Das Erstarken rechtsextremer Parteien und Gruppierungen, – vornehmlich der NPD – und die an Wahlergebnissen auf Landes- und Kommunalebene ablesbare latente Zustimmung bis in die Mitte unserer Gesellschaft erfordern dringend eine öffentliche Diskussion über die veränderten Erscheinungsformen des Extremismus und die damit verbundenen Gefahren für eine demokratische pluralistische Gesellschaft.


Dieser Aufgabe stellen Sie sich.


Vor einigen Jahren besuchte ich selbst das Holocaust-Mahnmal in Israel. Auch dort wird an die Eisleber jüdische Gemeinde erinnert. Dieser Besuch hat mich zutiefst bewegt, er wird mir Zeit meines Lebens in unauslöschlicher Erinnerung bleiben. Weitere Besuche in Israel folgten. Seit einiger Zeit organisiere ich Begegnungen von Kindern und Jugendlichen aus Israel und Deutschland. Es ist meine feste Überzeugung, dass persönliche Begegnungen, gegenseitiges Kennenlernen und gemeinsame Erlebnisse den besten Schutz vor antisemitischem und rechtsradikalem Gedankengut bieten.


Auch aus sehr persönlichen Gründen bin ich mit der Eisleber Synagoge verbunden. Gab es doch bis Mitte der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts enge persönliche Kontakte zwischen meinen Großeltern, die damals in der heutigen Lutherstraße 1 wohnten, und Mitgliedern der jüdischen Gemeinde der Lutherstadt Eisleben.


Liebe Mitglieder des Fördervereins Eisleber Synagoge,


ich bin sicher: Gemeinsam werden wir die Eisleber Synagoge in der Lutherstraße 25 zu einem lebendigen Ort der Begegnung, der Toleranz und eines friedvollen Miteinanders der Kulturen und Religionen ausbauen.


Ihre Silvia Schmidt, MdB