Obwohl im Augenblick nur wenige Exponate zur Regionalgeschichte ausgestellt sind, haben sich gerade hiermit viele Besucher besonders beschäftigt. Und gerade über die Bilder und Texte zu den ehemaligen Eisleber Mitbürgern jüdischen Glaubens gab es viele Fragen. Es gab auch einige interessante Hinweise, die und in unseren Recherchen wieder ein Stückchen weiter bringen. So sagte eine Besucherin zu dem Gruppenbild anlässlich des 70. Geburtstages von Benno Goldstein 1936: „Das ist doch Jule Moses und daneben steht seine Frau. Eine Mutter hat bei Goldstein gearbeitet und daher hatte sie auch dieses Foto.“ Durch diesen Hinweis haben wir nun eine Fotografie von Julius Moses und seiner Frau Johanna, geb. Wolff. Sie wurden mit ihrem 17-jährigen Sohn Siegfried 1942 in Sobibor von den Nationalsozialisten ermordet.
Ein anderer Besucher erzählte, sein Großvater habe als Tischler Innenausstattungen für das Kaufhaus Goldstein geliefert. „Goldstein war sehr human zu seinen Mitarbeitern. Wenn jemand zu spät kam musste er zwar eine kleine Strafe bezahlen, dies kam jedoch in eine Kasse, die aber der gesamten Belegschaft bei den jährlichen Treffen zu gute kamen. Als mein Großvater für seine Tochter ein Konfirmationskleid brauchte, bekam er es bei Goldstein günstiger, weil sie doch eine Geschäftsbeziehung hatten.“
Wir bedanken uns bei allen Besuchern für die entgegen gebrachte Aufmerksamkeit und für die Spenden.
Sebastian Funk