TAGEBUCH

Gudrun Riedel mit Lutz Potthoff halten die Eröffnungsrede zur Ausstellung. Zu den Gästen gehörten Silvia Schmidt (MdB), Herr Koch (Kreistag), Bernd Kubica (Bürgermeister)

RÜCKBLICK: AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG „VISA FOR LIFE“

Ein Visum fürs Leben – Diplomaten, die Leben retteten


“ Es ist eine groteske Aussage über die Unmenschlichkeit unserer Zeit, daß ein Stück Papier mit einem Stempel für Abertausende von Menschen der Unterschied zwischen Leben und Tod war. „

Aber genau das war im dritten Reich bittere Realität. Ein Stück Papier mit einem Stempel – ein sogenannter „Schutzpass“ verhalf tausenden von Juden, dem Tod in den Gaskammern zu entgehen. Diese Schutzpässe wurden von Diplomaten ausgestellt, die dem barbarischen Treiben der rassenfanatischen Hitler-Diktatur nicht tatenlos zusehen wollten. Der wohl bekannteste Fall, ist der des schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg, der 1944 in Ungarn etwa 100.000 Juden das Leben retten konnte. In der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem wird er für diese beispiellose Rettung verfolgter Juden als “ Gerechter unter den Völkern “ geehrt.

Ebenso wurden Raoul Wallenberg zwei Opern gewidmet, deren Uraufführungen 2001 und 2008 stattfanden. Wallenberg war aber nicht der einzige Diplomat, der Juden half. Es sind insgesamt 20 Diplomaten, die in Yad Vashem  als “ Gerechte unter den Völkern “ geehrt wurden.


Eindrucksvoll ist jede einzelne Biographie; wie z. B. die von Georg Ferdinand von Duckwitz, der Informationen über bevorstehende Deportationen von dänischen Juden an die Widerstandsbewegung weitergab, worauf tausende Juden rechtzeitig nach Schweden gebracht und somit gerettet wurden.


Oder die von Giorgo Perlasca, der regelmäßig den Güterbahnhof aufsuchte, von dem täglich Juden in Viehwagons zur Vergasung abtransportiert wurden, und so konnte er noch in vielen Einzelfällen Juden vor der Deportation in ein KZ retten.


Und auch Perlasca stellte Schutzpässe aus und bewahrte somit tausende Juden vor dem sicheren Tod.


Die Ausstellung “ Ein Visum fürs Leben “ erinnert an diese zumeist wenig bekannten Diplomaten. Sie zeigt großartige Männer, die alleine ihrem Gewissen gehorchend in einer menschenunwürdigen und brutalen Zeit, ihrem Amt als Diplomaten und somit als politische Menschen ein zutiefst menschliches und gewissenhaftes  Gesicht verliehen haben.

Wir bedanken uns herzlich  bei der israelischen Botschaft in Berlin, die durch die Leihgabe der Bilder, diese Ausstellung in der Lutherstadt Eisleben möglich machte. Sie bringt uns ein weitestgehend unbekanntes Kapitel der Geschichte nahe und sie macht gleichzeitig Mut, daß wir den Glauben an die Menschlichkeit niemals verlieren dürfen. Eine kleine Anzahl von Menschen hat uns dies in barbarischen Zeiten der Nazi-Diktatur eindrucksvoll vorgelebt.

Unsere Pflicht und Schuldigkeit sollte in jedem Fall darin bestehen, nie wieder an an solche Nazi-Zeiten anzuknüpfen.


Lutz Potthoff,

Lutherstadt Eisleben, am 27.08.2009


Wir bedanken uns auch bei dem Autohaus Koschitzky GmbH in Wimmelburg, das uns ein Fahrzeug zur Verfügung stellte, um die Ausstellung aus Berlin zu holen.



Wir zeigen die Ausstellung am Wochenende und nach Absprache bis zum 26. September 2009 geöffnet. Bereits vereinbarte Termine sind: 27.08.2009 16 Uhr (Ausstellungseröffnung)


30.08.2009 12 Uhr bis 17 Uhr

12.09.2009 14 Uhr bis 16 Uhr

13.09. 2009 10 Uhr bis 16 Uhr (Tag des Denkmals)

26.09.2009 11 Uhr bis 14 Uhr (Abschlussveranstaltung in Anwesenheit des israelischen Botschafters)