„Schuhhaus Pallas. Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte.“ lautet der Titel des neusten Buches von Amelie Fried. Im Katholischen Gemeindezentrum wird Sie eine Autorenlesung durchführen.
Amelie Frieds Großvater war Jude, Österreicher, aber in Ulm lebend, wo er das Schuhhaus Pallas besaß. Nach 1933 gerät er ins Visier der Nazis, das Schuhhaus wird auf die Liste der von „anständigen Deutschen“ zu boykottierenden Geschäfte gesetzt. Es beginnt der Kampf der Frieds um ihre Existenz; bisweilen nimmt er groteske Züge an: Der Großvater bittet um Schutz und kann sich dabei nur an den stadtbekannten Nazi wenden, der inzwischen Polizeichef ist. Als die Schikanen kein Ende nehmen, wird gar ein Tausch mit einem in Österreich lebenden Deutschen geplant, dem Inhaber einer Detektei, der ein glühender Anhänger Hitlers ist und gern ins Reich ziehen möchte. Schuhhaus gegen Detektei – der Plan wird hinfällig nach dem „Anschluss“, denn der Nazi ist jetzt ja im Reich.
Eine in Teilen groteske, gleichwohl tragische Geschichte: Nahe Verwandte des Großvaters werden im KZ ermordet. Er selbst überlebt – durch einen unglaublichen Zufall. Nach dem Krieg führt die Familie wieder ihr gutbürgerliches Ulmer Leben. Amelie Frieds Vater wird der große Zeitungsverleger seiner Heimatstadt – und schweigt, ein Mann des Wortes, sein Leben lang über die Nazizeit. Warum, das unter anderem versucht seine Tochter zu ergründen. Sie selbst musste ihre Familiengeschichte erst recherchieren. Sie erzählt sie, weil ihre eigenen Kinder sie erfahren sollen – sie und alle anderen, die wissen wollen, was damals gewesen ist.
Dienstag, 28. April 2009
Beginn: 19.00 Uhr
Katholisches Gemeindezentrum St. Gertrud
Klosterplatz 38,
06295 Lutherstadt Eisleben
Vor Ort ist die Thalia Buchhandlung mit einem Büchertisch
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