Am 1. Juni wurde in Dransfeld, ein Ort südlich von Göttingen, dieehemalige Synagoge von den Bürgern und Gästen eingeweiht. An der Synagoge ist eine Informationstafel angebracht, die folgenden Wortlaut hat:
„Diese Synagoge, 1810 erbaut, entging den Brandstiftungen des 9. XI. 1938. Die hier beteten, wurden vertrieben oder vernichtet. Bewahret ihr Vermächtnis! 1951–1975 Kapelle der katholischen Gemeinde“.
Danach war es Teil einer Tischlerei und wurde wenig verändert. Das Gebäude hat bei der Nutzung durch eine Tischlerei wenig Veränderung erfahren, so dass eine Restaurierung möglich wurde. 2021/2022 wurde die ehemalige Synagoge von der Familie Stichtenroth zum „Raum der Erinnerung“ umgestaltet und umfangreich renoviert. Die Frauenempore wurde wieder komplett rekonstruiert und der ehemalige Thoraschrein wieder von innen sichtbar gemacht. Der Raum wird von dem zur Tischlerei gehörigen Bestattungshaus als Raum zur Abschiednahme und ähnlichem genutzt.
Die Familie Stichtenroth und der Bürgerverein Dransfeld haben die Einweihung gestaltet. Herr Stichtenroth hat über die Restaurierungsmaßnahmen gesprochen, Herr W. Berendt vom Bürgerforum sprach über die geleistete Arbeit und die Zusammenarbeit mit dem Eisleber Synagogenverein. Herr Seidel überreichte ein Gastgeschenk und sprach über die traditionellen Beziehungen der beiden Vereine. Er würdigte das Engagement der Familie Stichtenroth, vor allen die gelungene farbliche Gestaltung, der geschmackvolle Fenstereinbau und die Deckenbeleuchtung. Ein Schmuckstück für Dransfeld ist wieder entstanden.
Möge dieses Beispiel auch für unsere Synagoge gelten, dass wir recht bald die gesamte Restaurierung schaffen.
Rüdiger Seidel