Treffen zum Shoah-Gedenktag
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Dieser Tag wurde 1996 vom Bundespräsidenten Roman Herzog zum Anlass genommen, ihn als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus zu bestimmen.
Seit dieser Zeit wird auch in Eisleben von der evangelischen und katholischen Kirche und in Zusammenarbeit mit dem Eisleber Synagogenverein dieser Gedenktag begangen.
In diesem Jahr findet die Gedenkfeier wieder auf dem Neuen Jüdischen Friedhof statt. Am Sonntag, den 30. Januar 2011, treffen sich die interessierten Bürger um 15.00 Uhr dort.
Es werden Gedenkgebete, biblische Texte, Fürbitten und die Namen der Opfer aus Eisleben wieder gegeben.
Die männlichen Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen, da auf einem jüdischen Friedhof, dem Beth Olam, dem „Haus der Ewigkeit“, die jüdisch- religiöse Tradition gilt.
Für Juden, die gestorben sind, gilt religiös eine ewige Ruhe und die Totenruhe ist eigentlich unantastbar. Statt Blumen werden meist Steine zum Gedenken auf die Grabsteine gelegt, in Ähnlichkeit an die Wüste, wo es keine Blumen gibt und die Unvergänglichkeit von Stein deutet diese Ewigkeit an.
Rüdiger Seidel
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert an alle Opfer eines beispiellosen totalitären Regimes während der Zeit des Nationalsozialismus: Juden, Christen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Andersdenkende sowie Männer und Frauen des Widerstandes, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Kriegsgefangene und Deserteure, Greise und Kinder an der Front, Zwangsarbeiter und an die Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden. (Proklamation des Bundespräsidenten vom 3. Januar 1996)
2005 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 27. Januar in einer Resolution offiziell zum internationalen Holocaust-Gedenktag.