TAGEBUCH

Beginn des Lagerrundgangs.

RÜCKBLICK: GEDENKVERANSTALTUNG KZ BUCHENWALD

Zum Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 11. April 2013 hatten die Bündnismitglieder Dr. Elke Stolze und Maria Hahn für Jugendliche und Erwachsene eine Sonderfahrt zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung organisiert.

 

Speziell eingeladen waren somit Jugendliche der Eisleber ZECHE und aus dem Sangerhäuser Jugendclub Buratino sowie der Levana-Schule. Im Vorfeld gab es dazu spezielle Angebote (Filme, Gespräche) für die SchülerInnen, sodass die Führungen am Glockenturm und im Lager selbst von den Jugendlichen für ihre Fragen rege genutzt werden konnten. Deren auffallendes Interesse und die Disziplien wurden von den beiden Führerinnen besonders gewürdigt.

Besonderes beindruckend waren für alle Teilnehmenden die Zeitzeugengespräche in 2 Gruppen. Dazu hatten sich ehemalige Häftlinge der Außenlager aus Polen und der Ukraine bereit erklärt. 

Die heute zum Teil weit über 80-Jährigen verbrachten nach einer durchschnittlichen Quarantänezeit von 3 Wochen im Lager Buchenwald bis zu ihrer Befreiung etwa 12 – 18 Monate in den verschiedensten Außenlagern, so ein damals junges Mädchen aus Warschau in der Munitionsfabrik in Meuselwitz bei Leipzig, 3 Männer in den Saltzkatakomben in Bernburg und der Mann aus der ehemaligen Sowjetunion im hiesigen Wansleben. Letzerer war so entkräftet, dass er nicht für die Arbeiten im Schacht (wie in Bernburg wurden hier Zulieferungen für die V1 + 2 produziert) eingesetzt werden konnte  und im Außengelände arbeitete. Er lebt heute in Weißrussland. Alle berichteten über den ständigen Hunger, bei 200g Brot und 20g Margarine täglich sowie einer Wasser-Kohl-Suppe als warme Mahlzeit. Die Häftlingskleidung, so die Frau aus Polen, bestand Sommer wie Winter aus einer Jacke, einem Kittel und Holzlatschen. Strümpfe und Unterwäsche gab es nicht.

Für die Gedenkveranstaltung am Nachmittag hatten die einzelnen Gruppen insgesamt 5 Gestecke z.T. selbst angefertigt um diese an den verschiedensten Stellen im Lager zum Gedenken der Opfer niederzulegen. Eine bewegende Zeremonie, die z.T. von ehemaligen Häftlingen in der typischen Häftlingsbekleidung nachhaltige Bilder hinterließ. MdB Harald Koch aus Sangerhausen nutze den Tag zu Gesprächen mit den Jugendlichen.

Dieses Projekt konnte nur umgesetzt werden, weil eine finanzielle Unterstützung seitens des Fördervereins Buchenwald e.V., dem KV MSH der Partei Die LINKE und der Eisleber Volksküche (Verpflegungsbeutel für den Bus) gewährt wurden. Weitere Unterstützung leisteten das Ehepaar Gerlinghoff aus Sangerhausen und Frau Jeskow aus Halle als Dolmetscher bei den Zeitzeugengesprächen.


Im Herbst wollen die Initiatorinnen die Schulleiter einladen, um ihnen Möglichkeiten zu unterbreiten, wie man ggf. regelmäßig in Eigeninitiative mit Schulklassen die Angebote der Stiftung Gedenkstätten für die Arbeit mit den SchülerInnen besser nutzen kann.  


Herzlichen Dank für die Unterstützung.


Maria Hahn

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