Die Häuser der jüdischen Mitbürger

Markt 49

Der Markt ca. 1930. Gerade am Marktplatz wohnten viele jüdische Kaufleute und hatten hier ihre Geschäfte.

MARKT 49

Seit 1904 firmiert der jüdische Kaufmann Siegmund Isenberg (Eizenberg) im Haus Markt 49:

“M. Frankenbachs Witwe, erstes und ältestes Spezialgeschäft für erstklassige Wäsche.“

 

Isenberg war am 17. Juni 1867 in Dransfeld bei Hildesheim geboren worden. Seine Eltern waren Israel und Dorette Isenberg. Vorher hatte er sein Geschäft in der Freistraße 102. Seine Schwester Rosa arbeitete 1892 als Verkäuferin in seinem Geschäft. Sie heiratete dann Hermann Goldstein, den Bruder von Benno Goldstein.

1938 wurde er von der Ortspolizei als ledig bezeichnet. 1939 mußte er in das so genannte „Judenhaus“ in der Rammtorstraße 49 ziehen. Seit dem 1. Dezember 1941 wohnte er dann im ehemaligen jüdischen Altersheim in der Boelckestraße 24 in Halle. Auch dieses Haus hatten die Nationalsozialisten zu einem Sammelpunkt für Juden gemacht, die dort unter unwürdigen Umständen leben mussten. Am 20. September 1942 wurde der 75-jährige Mann nach Theresienstadt deportiert. Am 23. Dezember 1943 starb er im Ghetto Theresienstadt im Alter von 76 Jahren.

Markt 49, Haus des jüdischen Kaufmanns Siegmund Isenberg heute  (2008).

Markt 49: Werbung ca. 1930.