Samuel Siegfried Ellgutter

Siegfried Ellgutter wurde 1884 in Neiße (Oberschlesien, heute Nysa in Polen) geboren. Sein Vater, Isidor Ellgutter (1852-1926) war jüdischer Religionslehrer, Vorbeter und Schächter in Plauen, Perleberg, Berlin und Bamberg.

Siegfried Ellgutter war Fotograf. Er heiratete 1912 in Eisleben Friederike Anna Birnstil. Sie kam aus einer nicht-jüdischen Familie. Ihr Vater war Bergmann.

1914 wohnten sie in der  Magdeburger Straße 16, 1927 am Klosterplatz 40 und 1933 in der Karl-Fischer-Straße. Seit 1922 betrieben sie das Versandgeschäft Merkur in der Lutherstraße 6 (1922-1937).

Ihre Kinder waren:

• Ihre Tochter Gertrud Ellgutter wurde 1912 in Eisleben geboren. Da sie mit einem Nicht-Juden verlobt war, wurde sie 1935 wegen „Rassenschande“ verhaftet. Und weil sie keine Erlaubnis für die Heirat erhalten konnten, verübte ihr Verlobter Selbstmord. Ihre Ausreise wurde durch den Kriegsbeginn verhindert. Sie wurde in der Shoa ermordet.
• Der Sohn Georg Ellgutter wurde 1915 in Eisleben geboren. Er starb 1928 an Hepatitis.
• Die Hedwig Ellgutter wurde 1931 in Eisleben geboren.

Siegfried Ellgutter war Mitglied der jüdischen Gemeinde. Er wurde von 30.11.1938 bis 11.12.1938 im KZ Buchenwald interniert. Nach seiner Freilassung emigrierte er nach Guatemala. Anna zog zunächst zu Siegfrieds Familie nach Breslau bis es ihr gelang, mit ihrer Tochter Hedwig nach Guatemala nachzukommen.

Seiner Frau Anna gelang es, mit ihrer Tochter Hedwig nach Guatemala nachzukommen und so der Verfolgung zu entkommen. 

Siegfried, Anna und Hedwig Ellgutter blieben in Guatemala.

Hedwig heiratete, bekam zwei Kinder und starb 2021 in Guatemala City.