TAGEBUCH

Zur Ausstellung in Leipzig gibt es einen Katalog und ein Buch.

AUSSTELLUNG: „ARISIERUNG IN LEIPZIG- VERDRÄNGT, BERAUBT, ERMORDET“

Es ist der Tag, an dem vor 60 Jahren die Gründung des Staates Israel begann, und in diesem Jahr wird überall in der demokratischen Welt dieser Tag begangen. Wir in Deutschland haben in dieser Hinsicht eine besondere Verantwortung gegenüber Israel, denn es ist die Heimat vieler ehemaliger Deutscher, die wir in den Konzentrationslagern gepeinigt und aus Deutschland vertreiben haben.

Auch aus Eislebern sind Israelis geworden.

Die Ausstellung trägt den Titel “ Arisierung in Leipzig- Verdrängt, beraubt, ermordet“. Sie ist uns vom Kulturhistorischen Museum  Leipzig ´zur Verfügung gestellt worden.

In der Pressemitteilung heißt es:

Unmittelbar nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 begann unter dem Schlagworten „Entjudung der deutschen Wirtschaft“ und „Arisierung“ die kulturelle und ökonomische Verdrängung der jüdischen Menschen aus der deutschen Gesellschaft. Das Projekt „Arisierung“ in Leipzig stellt die ersten Forschungsergebnisse zu diesem Thema in Form einer Ausstellung vor.

Einer interessierten Öffentlichkeit wird so erstmals anhand von Einzelschicksalen jüdischer Leipziger Unternehmer vor Augen geführt, was „Arisierung“ für die international bedeutende Handels- und Buchmetropole Leipzig bedeutete. Die Bilanz von 12 Jahren nationalsozialistischer Diktatur war die Auslöschung des gesamten jüdischen Lebens der Stadt. Damit beraubte sich Leipzig eines seit dem 19. Jahrhundert gewachsenen wichtigen Teils seiner kulturellen und ökonomischen Identität. Dieser Verlust, der auch die Gegenwart mit prägt, wird in der Ausstellung sichtbar.


Die Schicksale des traditionsreichen Kommissionsgeschäfts für Rauchwaren und Borsten Marcus Harmelin am Brühl, des renommierten Musikverlags C.F. Peters, des Konfektionshauses Bamberger & Hertz, der überregional bedeutenden Privatbank Kroch jr. KGaA oder des Großhandelsunternehmens Gebrüder Heine Tuchhandels-AG zeigen ganz eindrücklich, wie „Arisierung“ im Zusammenspiel von Behörden, völkischer Ideologie und „ganz normalen“ Deutschen ablief, welche administrativen Grundlagen das Vorgehen bestimmten und wer die Hauptverantwortlichen, die Profiteure, Mitläufer und Zuschauer der „Arisierung“ waren. Die Ausstellung thematisiert auch den Umgang mit dieser Vergangenheit. Sie zeigt, wie Restitution und Erinnerung in Leipzig in der DDR-Zeit und seit 1990 im vereinigten Deutschland betrieben werden.


Ein Projekt der Arbeitsgruppe „Arisierung“ des Instituts für Kultur- und Universalgeschichte Leipzig e.V. unter Leitung von Dr. sc. Monika Juliane Gibas.

Grafische Gestaltung und Ausführung: Gruppe Holstein, Leipzig, Urban & Urban, Leipzig, augsburglicht, Leipzig.


Träger:  Stadtgeschichtliches Museum Leipzig


Die Ausstellung wird am 15. Mai um 16.30 Uhr eröffnet. Die Projektleiterin der Ausstellung, Frau Dr. sc. M. Gibas, wird einen einführenden Vortrag halten.


Die weiteren Öffnungszeiten werden sein:

Samstags: 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Sonntags: 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr

Montags: 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr


und nach Vereinbarung (Tel. 034772 . 27230)


Rüdiger Seidel