TAGEBUCH

NS-Tötungsanstalt Bernburg: Der Tötungstrakt.

AUCH SIE SIND NICHT VERGESSEN

Günther Tröge, selbst Vater eines Sohnes mit geistiger Behinderung, hatte im 18. April auf Einladung des Fördervereins Synagoge Eisleben e.V. einen sehr bemerkenswerten und zutiefst beeindruckenden Filmvortrag über Euthanasie unter dem Naziregiemes gehalten. Die Eindringlichkeit und historische Präzision, mit der die Filmemacher die verschiedensten Beiträge über die im damaligen Deutschland existierenden 7  „Vernichtungsanstalten“ darlegten, waren wahrlich schwere Kost.


Eine zentrale Rolle spielte in der Zeit von 1940 – 43 auch die Anstalt in Bernburg, heute eine Gedenkstätte für die Opfer. Zunächst mit Zwangssterilisationen beginnend, führte die Propaganda, auf „wissenschaftlicher, moral-theologischer“ und wirtschaftlicher Grundlage letztlich zur Ermordung dieser Menschen durch Gas, Giftspritze, Verhungern  oder grobes Vernachlässigen der Schutzbefohlenen. Nicht selten wurden sie Opfer fragwürdiger medizinischer Versuche und Forschung.


Es ist hier nur einer der Bereiche dargestellt, in denen das deutsche Volk seinerzeit versagte und dies offensichtlich mit „höherer Macht“ entschuldigte.


Maria Hahn


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