TAGEBUCH

Gunter Demnig wurde 1947 in Berlin geboren. Er studierte Kunstpädagogik, Industriedesign und Freie Kunst. Die ersten Stolpersteine verlegte er 1997 in Berlin-Kreuzberg. Diese Aktion war nicht genehmigt und wurde erst später legalisiert.

ANKÜNDIGUNG: STOLPERSTEINE WERDEN AM 22. NOVEMBER VERLEGT

Vor kurzem hatten wir schon über unser Vorhaben berichtet, zum Andenken an die Eisleber Familie Königsberger die „Aktion Stolpersteine“ nach Eisleben zu holen. Nun steht der Termin fest. Am 22. November 2008 um 9:30 wird der Künstler Gunter Demnig vor dem Haus Markt 39 in Eisleben drei Gedenktafeln in den Gehweg einlassen.

Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen STOLPERSTEINE in über 300 Orten Deutschlands, ebenso in Österreich, Ungarn und in den Niederlanden. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagt Gunter Demnig. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE… Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch. Für 95 Euro kann jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines STOLPERSTEINS übernehmen.

In dem Haus Markt 39 wohnte die jüdische Familie Königsberger. Der Eisleber Rechtsanwalt Ludwig Königsberger wurde mit seiner Frau Jenny und der sechszehnjährigen Tochter Marietta am 3. Juni 1942 im Vernichtungslager Sobibor ermordet.

Von den 120 Eisleber Juden wurden mindestens 21 durch die Nationalsozialisten ermordet, die übrigen wurden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Der Förderverein plant für die nächsten Jahre weitere Gedenktafeln für die Opfer des Holocaust. Sie können auch die Patenschaft für einen Stein übernehmen. Anfragen bitte an synagoge-eisleben@gmx.de.

Sebastian Funk

 
 

Gunter Demnig wurde 1947 in Berlin geboren. Er studierte Kunstpädagogik, Industriedesign und Freie Kunst.

Die ersten Stolpersteine verlegte er 1997 in Berlin-Kreuzberg. Diese Aktion war nicht genehmigt und wurde erst später legalisiert.