TAGEBUCH

Nachempfunden: Der Weg zur Deportation

GEH-DENKEN AN DIE EISLEBER OPFER DER SHOA

Vor 73 Jahren, Ende April 1942, wurden die letzten siebzehn Eisleber Juden aus Eisleben deportiert. „Eisleben ist judenfrei“ war die „stolze Losung“ danach. Die Familien Bratel, Mendelsohn, Mosbach, Bluhm, Löwenstein, Schottländer und Moses wurden nach Halle/Saale gebracht, wo sie am 1. Juni mit dem Transport „Da 57“, Koppelzug aus Hanau, in der zweiten Hälfte des Transportes zugeordnet werden. Er wurde in Kassel angekoppelt und in Halle und Chemnitz aufgefüllt, wie in den Transportunterlagen zu lesen ist.


Die zumeist älteren Eisleber wurden in die Sammelstelle der Juden im Gau Halle-Merseburg gebracht und mussten dort unter erbärmlichsten Bedingungen hausen. Viele von ihnen starben bereits dort an Auszehrungen und Hunger.


Den letzten Weg vom sogenannten „Eisleber Judenhaus“ zum Bahnhof in Eisleben sind die Schüler der Klasse 101  des Martin-Luther-Gymnasiums gegangen und haben aus der Biografie dieser Opfer gelesen, ihre Gedanken an die Zukunft, an die Familienangehörigen und die Frage, wo kommen sie überhaupt hin.


Die Schüler hatten diese Aktion gemeinsam mit dem Eisleber Synagogenverein vorbereitet und durch geführt.


Rüdiger Seidel

Vorsitzender des Synagogenvereins

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