TAGEBUCH

Das Massengrab der Häftlinge wurde nach dem Krieg angelegt und die Ofer erhielten Namen, die an der Seite auf der Umrandung in Kupferplatten gelegt sind.

KLASSE 9-2 BESUCHT DAS KONZENTRATIONSLAGER LANGESTEIN-ZWIEBERGE

Am Mittwoch, den 19. Februar besuchte die Klasse 9-2 des Martin-Luther-Gymnasiums die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Langestein-Zwieberge bei Halberstadt. Die Fahrt dorthin hängt mit einem Projekt zusammen, dass die Schüler mit dem Verein Eisleber Synagoge erarbeiten. Es ist das Projekt „75. Jahrestag des Todesmarsches“ der Häftlinge dieses Konzentrationslagers.

 

Der Todesmarsch begann am Abend des 9. April. Es sind 6 Gruppen zu 500 Mann losgeschickt worden unter Bewachung der SS. Es ging erst nach Osten, über Quedlingburg, Rieder, Ballenstedt, Ermsleben, Welbsleben, Quenstedt, Arnstedt, Wiederstedt und Sandersleben über die Saale nach Könnern in das südliche Anhalt bis ins Wittenbergische hinein, wo die letzten Gefangen am 29. April 1945 entlassen wurden.

 

Die Orte Quenstedt, Arnstedt, Wiederstedt und Sandersleben liegen im Kreis Mansfeld-Südharz und diese Orte werden am 20. April von den Schülern durchlaufen und an den vorhandenen Gedenksteinen werden die Schüler den Opfern dieses Marsches gedenken.

 

Die Schüler haben an dem Vormittag mit einem Geocashingprojekt die Dimension des Lagers und der einzelnen Objekte erfahren. So haben sie sich selbst ein Bild vom Konzentrationslager machen können, denn an Baulichkeiten ist dort wenig zu sehen, so dass die Beschreibungen der Überlebenden dazu dienen mussten.

 

Das Lager wurde erst im Frühjahr 1944 geschaffen, weil die Flugzeugproduktion in Dessau bombardiert worden war, und man nach sicheren Standorten für die Produktion suchte. So kam ein sogenannter „Jägerstab unter Leitung von A. Speer und Generalfeldmarschall E. Milch zu dem Entschluss unter dem Decknamen „Malachit“ das Projekt B II, südlich von Halberstadt zu planen und zu realisieren.

 

Es wurde festgelegt, dass der Reichsführer SS Himmler die Arbeitskräfte zur Verfügung stellen sollte. Das geschah u.a. durch den Transport von Häftlingen aus dem KZ Buchenwald. Innerhalb kürzester Zeit wurden ca. 7.000 Häftlinge nach Langenstein gebracht, die unter schlimmsten Bedingungen 12 Stunden am Tag Stollen in die Thekenberge treiben sollten. Bis zur Schließung dieses KZ im Frühjahr 1945 starben über die Hälfte der Häftlinge.

 

Von diesen Schicksalen erfuhren die Schüler durch eine Mitarbeiterin der Gedenkstätte. Die Schüler werden auf einer Wandzeitung von den Erlebten berichten und auch ihre Vorbereitung auf die Ehrung der Opfer des Todesmarsches weiter bearbeiten.

 

Rüdiger Seidel

Der Gedenkstein auf dem Friedhof in Arnstedt

Die Strafen für Häftlinge waren meisten mit dem Tod verbunden. Der Ort der Hinrichtungen war die Todeskiefer

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